Thursday, February 25, 2010

German Conference at Harvard

Am letzten Donnerstag ging mein Flieger von Salt Lake City nach Boston um 5 Uhr pm, um rechtzeitig für den Beginn der Konferenz am Freitag da zu sein. Kaum zu glauben, aber man fliegt doch ganze fünfeinhalb Stunden bis ans andere Ende der USA. Dementsprechend fertig war ich, als ich Mitten in der Nacht angekommen bin.
Als nächstes stellte sich mir dann das Problem zu meinem Hotel zu kommen. Taxi sollte fast $40 kosten, was mir doch etwas viel war. Vor allem, da der Bus recht günstig sein sollte (was mir Eva erzählt hat). An der Bushaltestelle habe ich auch gleich einen Deutschen kennengelernt (Tom), der auch auf die German Conference ging. Sind dann zusammen in die Innenstadt gefahren. Im Bus sind wir dann sehr schnell ins Gespräch mit einem Amerikaner gekommen, der mitbekommen hat, dass ich nach meinem Hotel suche. Er hat mir dann viel geholfen, mir gesagt, wo ich umsteigen muss und in welche Linie. Leider wusste ich nicht genau, welche Station ich rausmusste, daher bin ich viel zu weit gefahren und musste dann doch mit dem Taxi ein Stück zurück.

Am nächsten Morgen hatte ich ein wenig Zeit mir die Stadt anzuschauen, da die Registrierung für die Konferenz erst um 12.30 anfing. Bin also früh morgens in die Innenstadt gefahren. Dort gibts es den sogenannten Freedom Trail, der an mehreren historischen Stellen vorbeiführt, beginnend am Boston Commons (der größte Stadtpark). Als erstes gings da zum Old State House, wohl das berühmteste Gebäude von Boston.
Dort war früher das Rathaus drin und es ist der Ort, an dem die Unabhängigkeiteserklärung unterschrieben wurde. Von dort ging es noch zu ein paar weiteren Stationen, und danach gings dann zurück zum Boston Commons und ein wenig in die andere Richtung.

Hab mich dann mit Tom getroffen und wir sind zusammen auf die Konferenz, die in der Graduate School of Design der Harvard Universität stattgefunden hat. Der Titel der Konferenz war "Addressing Global Challenges, Directions for a new Decade". Es waren schon recht viele Leute, mehr als 200 und davon waren etwa die Hälfte Deutsche, der Rest Amerikaner und Internationals. Der Eröffnungsvortrag war auch gleich ein Highlight. Es ging um den Klimawandel und natürlich die Ergebnisse und Konsequenten der Klimakonferenz in Stockholm. Die Break-Out Panels an dem Tag waren auch gut, bzw die eine, dort ging es um die erneuerbare Energien und wie man am besten damit umgeht.
Abends ging es in ein nahe gelegenes Hotel zu einem drei Gänge Abendessen. Allerdings brauchte man dazu eine extra Eintrittskarte, die ich aber hatte. Das war auch die erste Möglichkeit für mich ein paar andere Leute kennezulernen. Vorher an dem Tag hatte ich doch ein paar Probleme irgendwo Anschluss zu finden. War doch recht überrascht, dass sich viele kleine Gruppen gebildet haben, von Leuten, die sich schon kannten, welche auch mehr oder weniger unter sich blieben. Daher war ich auch froh, dass ich Tom kennengelernt hatte.
Das Essen war aber echt gut und die Rede des Abends wurde von Claus Kleber bestritten, welcher über "Lost in Translation" und seine Erlebnisse als USA Korrespond berichtete. Ich hätte es zwar kaum für möglich gehalten, aber die Rede war wirklich außerordentlich gut. Sehr witzig, allerdings auch teilweise ernst und echt auf den Punkt gebracht.

Eigentlich ging es danach noch in eine Bar, aber da die letzte U-Bahn schon gegen 1 Uhr nachts fuhr und ich auch noch umsteigen musste, hat sich das leider nicht gelohnt für mich.

Der nächste Tag war etwas schlechter, aber immer noch gut. Das lag daran, dass einige der Panels nicht so gut waren. Vor allem diejenige über Health Care. Die Teilnehmer habe nur Reden vorgelesen und in der anschließenden Diskussion gezeigt, dass sie nicht wirklich standhaft in der Englischen Sprache sind. War sehr anstrengend zuzuhören. Allerdings gabs auch gute Reden, zum Beispiel die des Deutschen Botschafters der USA, Klaus Scharioth. Am Samstag hab ich auch dann ein paar mehr Leute kennengelernt und teilweise echt gute Diskussionen geführt.
Abends gab es im Harvard Faculty Club noch eine Party. War auch gut.

Im Großen und Ganzen war die Konferenz echt gut und ich bin froh, dass ich es geschafft habe. Außerdem war es mal ganz nett, Harvard zu sehen. Auch wenn ich mich teilweise doch ein wenig Fehl am Platz gefühlt habe. Vor allem im Faculty Club, der doch sehr vornehm eingerichtet war.
Hier nochmal ein Bild vom Harvard Campus, übrigens die älteste Universität der USA, gegründet 1636.Am Sonntag schließlich habe ich mich noch mit Eva getroffen, die ja am MIT ihren Postdoc macht. Haben uns ein wenig Cambridge angeschaut (die Stadt gleich auf der anderen Seite des Charles River, aber Boston und Cambridge sind im Prinzip eins). Waren z.B. im MIT Museum. Auch MIT selbst haben wir uns noch angeschaut und ich finde es toll, dass alles sehr offen ist. Als wir durch mehrere Gebäude gelaufen sind, hab ich gesehen, dass viele Labore Glaswände haben und man genau bei der Forschung zuschauen kann. :-) Finde das richtig gut.

Das wohl berühmteste Gebäude ist das Stata Building, welches - wie unschwer zu erkennen ist - von Frank Gehry entworfen wurde.
Dort ist zum Beispiel das berühmte Computer Science and Artificial Intelligence Laboratory zu Hause. MIT ist nämlich eine der führenden Forschungsinstitute was künstliche Intelligenz und Robotik angeht. War sehr interessant, sich das alles mal anzuschauen und natürlich war es super Eva zu sehen und zu plaudern.

Alles in Allem war es ein sehr schönes Wochenende, auch wenns sehr kalt und windig war. Aber es hat sich gelohnt und ich versuche nächstes Jahr zur German Conference 2011 auch wieder da zu sein.

Thursday, February 18, 2010

Canyonlands and Arches

Hey Leute, sorry, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, aber hatte viel zu tun (wir hatten unsere Midterm Exam in Surface Science diesen Mittwoch). Und das Wochenende waren wir ja in Moab.

Aber das war ein echt klasse Wochenende. Freitag Nachmittag haben wir unser Auto abgeholt (Mietwagen, Chevrolet Malibu) und sind Richtung Südosten gefahren. Mit Abendessenpause haben wir etwa fünfeinhalb Stunden gebraucht, also quasi einen Katzensprung. :-)
Da Moab zu 60% aus Hotels besteht haben wir auch kein Problem gehabt eins zu finden und unsere Wahl ist auf ein Super 8 Motel gleich am Stadtrand gefallen. Dort hatten wir auch ein super Zimmer plus Frühstück.
Früh am nächsten Morgen gings dann in den Canyonlands Nationalpark. Es gibt zwei Straßen in den Park, eine im Norden und eine im Süden. Da wir vorher die Attraktionen verglichen haben und es mehr im Norden gibt, das uns interessiert und es außerdem ein kürzerer Weg ist, sind wir also von Norden her in den Park.
Um genau zu sein, haben wir vorher im Norden noch den Dead Horse State Park besucht, welcher nur ganz klein ist.
Die enge Kurve, die der Colorado River hier macht, bildet eine Halbinsel, die an der engsten Stelle nur ein paar Meter breit ist. Der Legende nach haben die Cowboys hier die wilden Pferde zusammengetrieben, an der engsten Stelle abgezäunt und die besten ausgesucht, um sie zu zähmen. Der Rest wurde zurückgelassen und verdurstete, daher der Name.

Nachdem wir unseren kurzen Abstecher hierher gemacht hatten, gings nun endlich in den Canyonlands Nationalpark. Der Schnee, im Kontrast mit den roten Felsen war atemberaubend. Hier gab es viele Aussichtspunkte, an denen man gar nicht oder nur ein wenig wandern musste. Die Ausnahme war für uns gleich der Anfang. Ganz im Norden liegt der Upheaval Dome.
Der Wanderweg dorthin war ungefähr eine Stunden und es gibt auch einen Weg einmal rund, aber das war uns zu weit. Geologen rätslen übrigens immer noch, welches Phänomen, diesen Krater geformt hat. Der Kontrast mit dem grünen Fels in der Mitte und dem roten Fels außen war allerdings sehr sehenswert.
Weitere Bilder vom Canyonlands Park könnt ihr an der Seite finden. Einfach auf das Album klicken und ihr seht die Bilder groß und mit Untertitel. Die Größe und Weite der Aussichten lässt sich zwar definitv nicht auf den Bildern einfangen, aber man kann zumindest erahnen, wie toll es war.

Nachdem wir uns den Sonnenuntergang am Great View Point angesehen haben (nachdem es sehr kalt geworden war) sind wir zurück nach Moab gefahren. Nach einem kurzen Abstecher zum Motel, haben wir uns ne schöne Bar gesucht und Abendgegessen. Glücklicherweise gabs auch Live Musik dort. Ein Mann und eine Frau (wahrscheinlich ein Ehepaar) hat Countryrock gespielt. War ganz nett.

Am nächsten Morgen gings dann erneut früh los, diesmal in den Arches Nationalpark. Dieser liegt direkt am Nordende von Moab.
Am Sonntag war es deutlich kälter, als am Samstag. Trotzdem hat die Sonne schön geschienen und in der Tat haben wir das am Samstag so weit unterschätzt, dass wir uns alle einen schönen Sonnenbrand geholt haben.
Im Arches Park gab es zwar nicht so viele Aussichtspunkte, und definitv nicht so atemberaubende, dafür gab es hier die besseren Wanderwege. Sehr abwechslungsreich und teilweise durchaus anspruchsvoll.
Die erste Wanderstation, die etwas länger war, brachte uns zu den Windows Arches.
Das ist glaube ich das Südwindow. Der nächste Wanderweg, auf welchem wir auch eine ganze Weile waren - mehr als 2 Stunden, wenn man die Zeit mitrechnet, die wir am Endpunkt verbracht haben, brachte uns zum berühmtesten Arch des Parks, dem Delicate Arch.
Und der Weg hat sich absolut gelohnt. ;-)

Als letzte Wanderstrecke an dem Tag (welche auch die längste war) gings in den Norden des Parks. Dort gab es gleich einen ganzen Haufen Arches, der sehenswerteste von ihnen wahrscheinlich der Landscape Arch, welcher einer der weitesten Arches der Welt ist.
Von da an sind wir noch weiter zu anderen Arches und hätten es beinahe noch zum Double O Arch geschafft, aber Katrin ist auf einem Weg über einen Felskamm ausgerutscht und fast in die Tiefe gefallen, also sind wir zurück, allerdings erst nachdem Stefan, Simon und ich bestimmt ne Viertelstunden weitergewandert sind und nicht gemerkt haben, dass Katrin nicht mehr da ist. Mehr Bilder gibts an der Seite.

Alles in Allem hat sich der Trip sehr gelohnt und es war ne gute Auszeit von der Uni und einfach eine atemberaubende Landschaft.

Dieses Wochenende gehts nach Boston (Flieger geht in ein paar Stunden) auf die German Conference und Eva besuchen.
Bericht gibts dann demnächst.

Thursday, February 11, 2010

Neuschnee

Obwohl es die Tage eigentlich immer noch recht kalt war - so um die 0° - war all der Schnee bis gestern so gut wie weg. Außer an den Stellen, an denen er aufgehäuft wurde, als er neu gefallen war. Das lag zum Großteil daran, dass es so sonnig war die letzte Woche. Als ich heute morgen allerdings aus dem Haus bin, hat es heftig geschneit, und auf dem Boden lagen schon etwa 10 cm Neuschnee. Bis heute Mittag hatte es auch durchgeschneit, aber das es jetzt aufgehört hat, beginnt der Schnee schon wieder zu schmelzen.
Ich hoffe nur, dass bis zum 24.2. der Schnee weg ist, bzw, dass es am 24.2. nicht schneit. Das ist nämlich der Termin, an dem ich meine Führerscheinprüfung haben werde. Obwohl ich hier mit meinem Deutschen Führerschein fahren darf, hab ich mich für einen Amerikanischen Beworben, da er gleichzeitig als State ID card funktioniert und ich deshalb meinen Reisepass nicht mit mir tragen muss.

Ihr habt sicherlich bemerkt, dass ich trotz Ankündigung keine Bilder vom Campus hochgeladen habe. Das liegt daran, dass ich letzte Woche nicht wirklich Zeit hatte über den Campus zu streifen und schöne Bilder zu machen - wenn es denn das Wetter mal zugelassen hat - da wir am Freitag eine Klausur hatten. Außerdem habe ich überlegt, dass es im Sommer sowieso viel schönere Bilder geben wird, da dann alles grün und sonnig sein wird. Ich habe deshalb beschlossen, bis zum Sommer zu warten, um Bilder zu machen und hochzuladen.

Allerdings müsst ihr euch nicht so lange gedulden, bis es neue Bilder hier gibt. Schon nächste Woche gibt es Neue, denn ein paar Deutsche und ich fahren dieses Wochenende runter (Südost Utah) nach Moab. Von da aus besuchen wir den Canyonlands Nationalpark und den Arches Nationalpark. Freue mich sehr. Das erste mal raus aus SLC.

Saturday, February 6, 2010

Basketball 2 und gute Neuigkeiten

Am Montag letzter Woche (sprich am 1.2.) gings zum Basketballspiel der Utah Jazz gegen die Dallas Mavericks (wo Dirk Novitzki spielt) in die Energy Solutions Arena, Downtown. Stefan, Simon und Katrin (alles drei Deutsche) haben mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte, mir mal ein NBA Spiel anzuschauen, und das hab ich dann auch getan.
Wir hatten zwar nicht die allerbesten Sitze (in der Tat saßen wir in der letzten Reihe), dennoch war die Sicht einigermaßen akzeptabel.
Das Spiel an sich war überaus spannend, da beide Mannschaften etwa gleich viele Punkte hatten. Erst im letzten Viertel spielten sich die Jazzs einen größeren Vorsprung heraus und am Ende hat die Heimmannschaft 104 - 92 gewonnen. Die Stimmung in der fast vollen Arena war dementsprechend gut.

Sonst gabs diese Woche eher wenig Spektakuläres, außer, dass ich mir am Mittwoch die Wohnung nochmal angeschaut habe und den Amerikaner kennegelernt habe, der auch dort wohnt. Eigentlich sollte der Bulgare auch da sein, aber er hatte es vergessen. Naja, heute Mittag habe ich dann von Matthias erfahren, dass ich das Zimmer bekomme. :-) Im April werde ich dann umziehen, neue Adresse und Lage kommt dann.

Freitags ist in der University Union International Cafe von 4-6 und wir spielen eigentlich immer Poker. Diese Woche waren wir so ins Spiel vertieft, dass wir bis 8 Uhr gespielt haben. Da ich gerne spiele und die Gesellschaft immer sehr gut ist und wir viel Spaß haben, ist das ein perfekter Wochenabschluss.

Sonntag ist hier inoffizieller Feiertag. Es findet nämlich der Superbowl statt. DAS Sportergeigniss des Jahres und ein Partytag, wie er im Bilderbuch steht. Selbst die Leute, die sich nicht für Football interessieren, sind begeistert. Das ist so ein Tag, an dem man Freunde zum Essen einlädt und Feiern bei sich veranstaltet. Bei uns im Heritage Center wird das Spiel auf Leinwand gezeigt und es gibt Free Pizza. Ich freu mich riesig. Dabei ist eher nebensächlich, welches Team gewinnt, die New Orleans Saints oder die Indianapolis Colts, obwohl ich für die Saints bin, da ich schon in New Orleans war und es für sie der erste Superbowl ist.

Monday, February 1, 2010

Campus-ish

Gerade heute, als ich vorhin in der Bibliothek saß, zwischen zwei Kursen abwartend, ist mir aufgefallen, dass ich noch gar keine Bilder des U of U Campus hier präsentiert habe. Zum einen liegt das daran, dass ich es schlicht und einfach vergessen habe und zum zweiten daran, dass bisher nie schönes Wetter war, wenn ich meine Camera mit dabei hatte und dass die Sonne immer strahlte, wenn ich sie nicht dabei hatte. In den nächsten Tagen versuche ich allerdings das nachzuholen.
Was hat es also mit dem Titel auf sich? Nun, die Amerikaner benutzen dieses schöne Suffix, um auszudrücken, dass etwas nicht ganz genau ist, oder um zu bedeuten, dass sie sich nicht sicher sind. Um ein Beispiel zu nennen, wenn man hier sagen will, dass man zu einer Party so um 9 rum kommen wird, kann man sagen: I'll be there at 9-ish. Praktisch ist, dass man dies auf so ziemlich jedes Adjektiv anwenden kann. Man kann also z.B. sagen: Her sweater is greenish.
Hier habe ich mir nun die Freiheit rausgenommen, das -ish auf ein Substantiv zu verwenden, was eigentlich nicht geht. Also, da dieser Eintrag ja Campus-ish heißt, muss es ja zumindest etwas mit dem Campus zu tun haben. Und deshalb zeige ich zumindest ein paar Satellitenaufnahmen (Google Earth ist einfach toll :-)), damit ihr auch wisst, wo ich hier bin.
Diejenigen unter euch, die seit Kansas dabei sind, kennen das ja schon. Hier erstmal USA, mit SLC markiert, zudem die Grenzen von Utah.
Der erste Zoom, zeigt Salt Lake City, nun mit dem Campus der U markiert.
Als nächstes gibts den Campus in Nahaufnahme und mein Apartment und das Chemiegebäude markiert.
Wie ihr sehen könnt, hab ichs nicht gerade um die Ecke, und in der Tat sind es etwa 20-25 Minuten zu Fuß. Aber immerhin ist es eine gute Betätigung :-)