Thursday, October 21, 2010

Gruppenausflug Teil 2

Ja, ich weiß, ich hinke hinterher mit den Einträgen, aber diese Woche haben meine letzten Kurse begonnen und da bleibt nicht mehr so viel Zeit. Aber hier jetzt der zweite Teil unseres Gruppenausfluges in den Osten Utahs.

Dieser war der Flaming Gorge National Recreation Area an der Grenze zu Wyoming gewidmet. Nach einer etwas weiteren Autofahrt als am ersten Tag, aber immer noch nicht sehr weit, haben wir uns erstmal den Flaming Gorge Stausee angeschaut. Der Damm übrigens einer der größten der USA.
Eine kostenlose Führung (etwa ne halbe Stunde) war dann der Höhepunkt. Mein Höhepunkt des Tages war dann allerdings eine kurze Wanderung entlang des Green Rivers direkt hinter dem Staudamm. Wer mir das nicht glaubt, einfach nur die Landschaft anschauen und staunen ;-)
Einen anderen Teil des Flaming Gorge Parks haben wir als nächstes besucht, den sogennanten Red Canyon. Mit 520 m Tiefe und 1200 m Weite ist er schon sehr beeindruckend. Seht selbst, noch dazu mit einem netten Gruppenbild kombiniert.
Nächster Punkt auf der Tagesordnung (die in der Tat auf die halbe Stunden genau geplant wurde und zwar von Deric, der noch nie hier war.... ) war der geological Loop. Allerdings stand hier nicht Wandern an, sondern nur ein - wie die Amis sagen "Scenic Byway", also eine Straße durch eine schöne Landschaft. Bilder sehr ihr auf der rechten Seite.
Im Dreistaateneck Utah-Colorado-Wyoming gibt es nicht nur atemberaubende Landschaften, sondern auch amerikanische Wild-West Geschichte. Browns Park war eine kleine Siedlung in Pionierzeiten. Nicht nur das, sondern auch der Hideout (also Versteck) für so berühmt/berüchtigte Kriminelle wie Butch Cassidy und the Sundance Kid.
Touristen haben wir an beiden Tagen recht wenige gesehen, mal ein Auto ab und zu. Und um zu Browns Park zu gelangen mussten wir mehr als 30 Meilen über ungepflasterte Straßen fahren. Und auf dem folgenden Bild kann man gut sehen, dass wir echt mitten im Nirgendwo waren.
Zum Abschluss des Tages wollten wir über die älteste Hängebrücke der USA fahren, die noch in Betrieb ist. Wie sich herausgestellt hat, war sie gesperrt, da Reparaturen ausgeführt werden mussten. Standen also da und Anna hat so nebenbei angemerkt, dass es doch etwas knapp mit dem Sprit geworden sei und da wir nun noch einen Umweg fahren mussten, sei sie etwas besorgt, ob sie es noch zurück nach Vernal schaffen würde. Wie sich später herausgestellt hat, waren es von der Brücke noch etwa 150 Meilen nach Hause. Der Sprit hätte für, naja 80 Meilen gereicht. Glücklicherweise kam ein netter Ranger des Department of Natural Resources vorbei - der Henry über mehrer Ecken sogar kannte - und der uns 5 Gallons aufs Haus (Courtesy of the State of Utah) gespendet hat. So haben wir eine netter Unerhaltung gehabt und Anna und ihr Mann mussten die Nacht nicht alleine in der Wüste in Colorado verbringen.

Am nächsten Morgen haben wir uns noch schnell den Dinosaur Trail angeschaut. Dort gab es richtige Fossilien zu sehen, die zu Anschauungszwecken im Fels gelassen wurden (hier ein Teil eines Schwanzes).
Zu allerletzt haben wir noch einen Wanderweg angeschaut, der die besten Petroglyphs beinhaltete, die ich je gesehen habe.
Danach gings zurück nach Salt Lake. Und im Frühjahr gibt es den nächsten Gruppenausflug. Zwei pro Jahr hat Henry gesagt. War aber echt super und ich fühle mich sehr wohl in der Gruppe und mit Henry als Prof.

Friday, October 8, 2010

Gruppenausflug Teil 1

Das letzte Wochenende im September ging es mit der Arbeitsgruppe auf einen kleinen Wanderausflug zum Dinosaur National Monument und Flaming Gorge National Recreation Area. Eigentlich wollten wir ja Slotcanyons im Süden machen, aber da ist ein Festival und die Hotels schon seit Monaten ausgebucht. Eventuell gibts das dann im Frühjahr. Wenn man es bedenkt, war er gar nicht mal so klein. Freitag Morgen haben wir uns auf den Weg gemacht, getrennt. Drei Fahrer für 10 Leute und gemeinsamen Treffpunkt am Hotel in Vernal, Im Osten Utahs. Um 8 Uhr Morgens habe ich Jing und Qian abgeholt und los gings. Auf Henrys Empfehlung haben wir auch noch einen kleinen Umweg gemacht und sind nicht direkt über den Highway 40 nach Vernal gefahren, sondern 60 Meilen über den - fast parallel verlaufenden - Highway 35. Google Earth sagte eine Zeitdifferenz von etwa 10 Minuten vorraus, daher war es wohl gar kein Umweg, einfach eine andere Strecke. Warum wir diese genommen haben? Sie führt direkt durch die Uinta Mountains, eine der großen Bergregionen Utahs. Und da es kein Major Highway ist und es noch dazu Freitag Morgens war, haben wir bis auf ein zwei Autos keinen Verkehr gehabt. Und die Landschaft war echt traumhaft. Berge, Wälder, langsam in bunten Herbsttönen erstrahlend und ein zwei kleine Siedlungen und Ranches.
Auf Halbem Wege mussten wir kurzzeitig anhalten, da hunderte von Schafen auf und neben der Straße waren. Da konnten die beiden Hütehunde auch nicht viel machen. Ist aber nichts passiert, auch bei den paar Kühen, die ein paar Meilen weiter die Straße überquert haben.

Gegen Mittag haben wir uns dann alle in Vernal getroffen, konnten aber noch nicht einchecken. Da es Essenszeit war, machte das aber gar nichts, und so gings erstmal was futtern. Vernal ist nicht der allergrößte Ort und so mussten wir nicht lange mit etlichen Möglichkeiten jonglieren, sondern sind einfach in das näheste Restaurant gegangen.
Ein weiterer Vorteil war, dass es fast direkt neben dem Utah Fieldhouse, Museum of Natural History liegt, was wir uns als erstes angeschaut haben. Schon mal ein paar Fossilien anschauen.

Allerdings mussten die Fossilien im Park noch einen Tag warten, da es erstmal zu Josie Basset Morris ehemaligem Haus ging. Bekannt ist sie, da sie zum einen ihren fünften Ehemann umgebracht hat und zum anderen für eine bestimmte Zeit die Freundin von Butch Cassidy war - einem der berüchtigsten Verbrecher des Wilden Westens.
Dort hat Josie über 40 Jahre lang gelebt, ohne fließendes Wasser, Elektrizität und Telefon. Aber unglaublich tolle Landschaft. Ein kleiner Wanderweg führte uns in einen der Boxcanyons, in dem Josie Pferde gehalten hat.
Hier ein schönes Gruppenbild. Wenn man davon absieht, dass Henry nicht im Bild ist und Deric in der Weltgeschichte rumschaut. Mit uns waren nicht nur alle Gruppenmitglieder, sondern auch Jared, der Mann einer unserer Mitglieder und Deborah, eine gute Freundin von Henry und Forscherin am Naval Research Laboratories in Washington D.C.
Auf dem Weg zurück nach Vernal haben wir noch kurz an einem Felsen mit großen Petroglyphs angehalten (Schnitzereien in Stein); die Bilder gibts an der rechten Seite. Nach einem kurzen Stop am Green River ging es auch schon wieder zurück, noch ein schnelles Abendessen und ab ins Bett.

Wednesday, October 6, 2010

State Fair

Ja, schon wieder einige Wochen her, aber ma wollen ja schön chronologisch bleiben. Am 11. September gings auf die Utah State Fair. Wem das nichts sagt, der kann sich das wie einen großen Jahrmarkt vorstellen. Sowas wie das Ochsenfest in Wetzlar, was wohl der beste Vergleich ist. Der Cross Culture Club hat eine Fahr dahin organisiert (ist ein christlicher Verein, der sich viel um internationale Studenten kümmert und allerlei Kram und Veranstaltungen organisiert). Wir hätten auch alleine hinfahren könne, aber das Parken um das Gelände war abartig teuer und so haben wir den Bus genommen, der uns in den Westen von SLC gebracht hat. Außerdem sind die Cross Culture Club Aktionen immer ne gute Möglichkeit neue Leute kennen zu lernen.

Die Amis lieben ja Preise und Auszeichnungen zu vergeben, und so gabs in der Eingangshalle alle möglichen Gewinner ausgestellt. Von Kürbisschnitzereien (passend zum Herbst) bis zu Fotocollagen.Einige riesige Statue aus Butter gabs auch. Schon verrückt, was sich so manche Leute einfallen lassen.Ich war dann mit Amir, Yun und ein paar der neuen Deutschen Austauschstudenten unterwegs und erstmal musste was zu futtern her. Das war natürlich überhaupt kein Problem, da es auf einem Jahrmarkt (vor allem in den USA) nur so von Ständen wimmelt. Das meiste davon kann man wohl in die Tonne hauen, aber wir haben einen Griechischen Imbiss gefunden, wo es Gyros (oder sowas ähnliches...) gab. Das war in der Tat recht lecker.

Gesättigt gings dann weiter an verschiedenen Ständen entlangbummeln, von Cowboyhüten bis Schmuck und T-Shirts.
Wie man es von einer richtigen State Fair erwartet, gab es natürlich auch Tieraustellungen und ebenso Preisvergaben. In den verschiedenen Hallen waren dann Schafe, Schweine, Kühe, Hasen und Pferde ausgestellt. Da wir noch etlich Zeit hatten, bevor es zum Rodeo ging - dem eigentlichen Grund warum wir alle dort waren - haben wir uns also schön die schönsten, besten stärksten und fettesten Tiere angesehen. Alle schön mit Orden versehen. Naja...

Gegen Abend war es dann auch endlich soweit. Eineinhalb Stunden vor Anfang schonmal hingesetzt und Plätze reserviert (war auch nötig, war echt viel los). und dann gings los.
Der Auftakt, sagen wir mal, typisch amerikanisch. Falschirmspringer, erst mit einer Utah Flagge an den Füßen, die im Wind geflattert ist, dann als Abschluss die Stars und Stripes. Schon patriotisch.Noch ein wenig Gelaber von Sponsoren und dann die erste Disziplin: Pferdezähmen. Das heißt, wilder Hengst, wer am längsten draufbleiben kann und dabei die beste Figur macht. War schon ganz nett für den Anfang.
Die State Fair gibt es einmal im Jahr und das entsprechende Rodeo muss natürlich auch was herhalten. Deswegen gabs eine ganze Reihe Rodeo Disziplinen. Nach dem Broncoreiten ging es weiter mit Calf Roping: Ein Cowboy jagt hinter einem Kalb her, fängt den Kopf mit einem Lasso ein, ringt es auf den Rücken und bindet die Beine zusammen. Klingt kompliziert. Ist es auch. Und es gehört ein wenig Glück dazu. Die schnellsten waren etwas unter 8 Sekunden! Kaum zu glauben. Es waren aber auch einige, die nach mehr als 10 Sekunden einfach aufgegeben haben, wissend, dass sie eh keine Chance mehr haben. Weitere Sportarten waren Horseracing: Ein Kurs auf Zeit entlang reiten, Team Roping: Zwei Cowboys fangen ein Kalb gemeinsam ein, Steer Wrestling: Ein Cowboy springt von einem Pferd auf einen kleine Stier und ringt ihn an den Hörnern auf den Rücken. Was lustig war aber auch echt beeindruckend waren kleine Jungs und Mädchen, die auf Schafen geritten sind, wer am längsten draufbleiben kann. Und die waren erst 4-8 Jahre alt. Echt Hut ab, und das war nicht ohne, die sind da ganz schön durchgerüttelt worden.
Das große Finale war dann das Bullriding, die Königsdisziplin. Das waren zwar nur noch ein paar Reiter, aber das war echt klasse. Die Stiere waren riesig und gingen ganz schön rund. Anders als die Pferde sind die Stiere auch angriffslustiger, das heißt, nachdem der Reiter abgeworfen wurde, wird noch attackiert. Ist aber keinem was passiert. Dazu gibt es ja die Rodeoclowns. Das sind Leute, die zwischen den Ritten die Leute unterhalten mit Witzen und so und während der Stierangriffe den Cowboy retten, indem sie den Stier ablenken.
Nach etwa 3 Stunden gings dann mit dem Bus und der Trax wieder nach Hause. War auf jeden Fall eine Erfahrung und ich denke ich werde nächstes Jahr auch wieder dabei sein.